Kleine, alltägliche Rituale sind ebenfalls wichtig: Umarmungen am Morgen, abendliche Gespräche über den Tag, gemeinsames Teetrinken. Sie vermitteln ein Gefühl von Geborgenheit und Verlässlichkeit – besonders wichtig für Kinder.
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Die Schweizer lieben es auch, Momente zu fotografieren – nicht für Instagram, sondern für das Familienalbum. Einmal im Jahr schauen sie sich die Fotos an und schwelgen in Erinnerungen. Es ist keine Nostalgie, sondern eine Bestätigung: „Wir sind zusammen, wir wachsen.“
Rituale können auch bewusst gestaltet werden: „Freitag ist Pizzatag“, „Am ersten Sonntag im Monat gehen wir ins Museum“, „Jeder Geburtstag ist ein Brief von meinen Eltern.“ Entscheidend sind Regelmäßigkeit und Aufrichtigkeit.
In der mehrsprachigen Schweiz sind solche Rituale besonders wichtig: Sie schaffen eine gemeinsame Sprache, selbst wenn zu Hause Deutsch und in der Schule Französisch gesprochen wird.
Letztendlich sind Familientraditionen keine Pflicht, sondern ein Geschenk. Sie kosten kein Geld, nur Zeit und Aufmerksamkeit. Und in der Schweiz versteht man das: Geborgenheit entsteht nicht durch ein perfektes Interieur, sondern durch einfache, wiederkehrende Momente der Liebe.