Die Schweiz ist ein Land mit vier Amtssprachen, und Mehrsprachigkeit ist nichts Exotisches – sie ist Alltag. Für ein Kind, das in einem solchen Umfeld aufwächst, ist es normal, zwei, drei oder sogar vier Sprachen zu sprechen. Doch wie lässt sich dieser Prozess zu Hause unterstützen, insbesondere wenn die Eltern unterschiedliche Sprachen sprechen?
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Das wichtigste Prinzip ist „Eine Person, eine Sprache“ (OPOL). Spricht die Mutter Französisch und der Vater Deutsch, kommuniziert jeder mit dem Kind nur in seiner eigenen Sprache. Das schafft klare sprachliche Grenzen und beugt Missverständnissen vor. In der Schweiz praktizieren die meisten zweisprachigen Familien dies.
Es ist wichtig, die Sprachen nicht im selben Satz zu vermischen. Auch wenn man beide Sprachen spricht, sollte man einheitlich sprechen. Ein Kind lernt schnell, zwischen den Sprachen zu wechseln – aber zuerst braucht es ein stabiles Vorbild.
Eine qualitativ hochwertige sprachliche Umgebung ist entscheidend. Lesen Sie Bücher, schauen Sie Zeichentrickfilme und singen Sie Lieder in beiden Sprachen. In der Schweiz sind viele Ressourcen leicht zu finden: Bibliotheken mit Sammlungen in allen Sprachen, Kinderprogramme auf RTS, SRF und RSI, sogar Theater für die Kleinsten.
Wenn eine der Sprachen nicht die Landessprache ist (z. B. Russisch, Arabisch, Somali), ist es besonders wichtig, eine „Sprachinsel“ zu schaffen: Gespräche zu Hause, Bücher, Urlaube, Videochats mit Oma und Opa. In der Schweiz gibt es Sprachclubs und Sonntagsschulen für Migrantengemeinschaften.