Familienrituale sind das Band, das Generationen verbindet. In der Schweiz, wo Stabilität, Gemütlichkeit und häusliche Ordnung hoch geschätzt werden, spielen solche Traditionen eine besondere Rolle – gerade in einer sich schnell verändernden Welt.
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Eines der häufigsten Rituale ist das sonntägliche Familienessen. Nach dem Gottesdienst oder einfach im Kreise der Familie versammelt man sich um den Tisch. Es wird etwas Einfaches, aber Hausgemachtes zubereitet: Suppe, Auflauf, Kuchen. Wichtig ist, dass alle zusammen sind, ohne Handys, und über die Woche, Pläne und die Erfolge der Kinder sprechen.
Gemeinsames Vorlesen vor dem Schlafengehen ist eine weitere Tradition. Selbst Teenager lassen sich manchmal bereitwillig zuhören. In der Schweiz sind sowohl Klassiker (Hesse, Ramuz) als auch zeitgenössische Autoren beliebt, die in drei Sprachen schreiben. Dies schafft eine gemeinsame kulturelle Grundlage.
In der Vorweihnachtszeit schmücken sie gemeinsam das Haus. Im November werden Kränze aus Tannenzweigen gebunden; Im Dezember wird der Weihnachtsbaum geschmückt und Weihnachtsgebäck gebacken. Jedes Familienmitglied hilft mit, und das schafft ein Gefühl der Zusammengehörigkeit.
Auch Ausflüge zu verschiedenen Jahreszeiten werden zu Ritualen: Apfelpflücken im Herbst, Krokusse suchen im Frühling, Schlittenfahren im Winter. Selbst ein einfacher Spaziergang im selben Park jeden Sonntag ist „unser Ort“, „unsere Zeit“.